Star Trek Sektion 31 Band 1: Verleugnet, David Mack (Buch)

David Mack
Star Trek Sektion 31 Band 1
Verleugnet
(Star Trek Section 31: Disavowed, 2014)
Übersetzung: Christian Humberg
Titelbild: Tim Bradstreet
Cross Cult, 2016, Taschenbuch, 356 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-172-9 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Zwar ist Julian Bashir rehabilitiert worden und kann sich in der Förderation wieder frei bewegen, aber dennoch zieht er es vor, weiterhin auf Andor zu leben, der Welt, deren Bewohner ihm dankbar für das sind, was er für sie getan hat: seine Karriere über Bord geworfen, um für das Überleben der Spezies zu sorgen. Dabei ist auch immer wieder seine alte Nemesis in Erscheinung getreten, die nun in „Verleugnet“ in vermehrtem Maße auftritt.

 

Sektion 31 ist eine geheimnisvolle Gruppierung, die sich zwar in früheren Zeiten aus dem Sternenflotteng-Geheimdienst entwickelt haben mag, aber schon seit Langem unabhängig agiert. Die Agenten handeln im Auftrag ihrer geheimnisvollen Anführer, die zwar nur gutes für die Föderation wollen, dabei aber auch Mittel einsetzen, die nicht immer mit den Regeln der Sternenflotte vereinbar sind. Attentate und Mord sind ihnen nicht fremd. Und Julian Bashir erscheint ihnen schon seit Langem als Kandidat geeignet, ist er doch genetisch aufgewertet, ebenso wie seine Lebensgefährtin Sarina.

Nun wollen sie ihn für einen Auftrag rekrutieren, der es in sich hat, denn ein Volk des Typhon-Pakts hat Zugang zum Spiegel-Universum gefunden und könnte in den Besitz von Technologie gelangen, die ihnen einen Vorteil verschaffen könnte. Deshalb bricht eine Gruppe von Sektion 31 nun ihrerseits in das Spiegel-Universum auf, um diese früher an sich zu bringen. Mit von der Partie sind nun auch Julian und Sarina, die allerdings ihrerseits ein doppeltes Spiel spielen.

In der anderen Dimension aber tun sich Schwierigkeiten auf, mit denen keiner von ihnen gerechnet hat, denn auch dort sind die Völker nicht dumm.


Nicht die großen kosmischen Entdeckungen und Probleme stehen diesmal in dem Thriller von David Mack an, sondern die schmutzigen kleinen Operationen, von denen sich die Sternenflotte auch nicht freisprechen kann.

Aber gelegentlich wird man diesmal das Gefühl nicht los, dass er ein wenig zu viel des Guten will. Da sind einmal die Manipulationen, die Sektion 31 vornimmt, um sich Vorteile zu verschaffen und deren Überraschung, dass im Spiegel-Universum ohnehin mit härteren Bandagen gekämpft wird. Dann das Doppelspiel, mit dem der Sternenflotten-Geheimdienst die missliebige Sektion endlich ausschalten will. Und nicht zuletzt auch das Spiegel-Universum, das sich wieder etwas weiterentwickelt hat.

Das führt zu einer Vielzahl von Personen und Szenen, bei denen es irgendwann schwierig wird, auseinander zu halten, wer eigentlich nun wen betrügt und warum. Nichts kommt wirklich zur Geltung, schon gar nicht die andere Dimension. Und am Ende merkt der Autor, dass er nicht mehr den Platz für eine ordentliche Lösung hat, so dass sich die Ereignisse überschlagen. Gerade die Figuren bleiben in diesem Fall sehr blass, nur die etablierten Helden bleiben in entsprechender Erinnerung und alles andere ist so schnell wieder vergessen, wie es auftaucht und wieder verschwindet. Die Spannung bleibt auch moderat, weiß man eigentlich, dass gewissen Helden schlichtweg nichts passieren darf.

Alles in allem ist „Verleugnet“ der erste Roman der „Star Trek Sektion 31“-Reihe ein solider aber nicht unbedingt herausragender Roman. Er bietet zwar durchaus das Wiedersehen mit dem Spiegel-Universum, verspielt aber einiges an Möglichkeiten, da der Autor zu viel auf