Fairest 4: Die Schönsten im ganzen Land (Comic)

Bill Willingham
Fairest 4
Die Schönsten im ganzen Land
(Fairest in All the Land - Original Graphic Novel, 2014)
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Titelbild: Adam Hughes
Zeichnungen: Tony Akins, Jordie Bellaire, Russ Brown u.a.
Panini, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 252 Seiten, 18,99 EUR, ISBN 978-3-95798-113-4

Rezension von Irene Salzmann

Ein Mörder geht in Fabletown um und tötet skrupellos die schönsten Frauen. Cinderella, die sich der Sache annimmt, findet eine Liste mit Namen - auf der ihrer fehlt. Ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist? Die bewährte Agentin von Bigby Wolf bemüht sich, die verbleibenden Opfer zu retten und den Täter zu identifizieren, um ihn oder sie aufhalten zu können. Der Einzige, der mehr weiß, befindet sich leider an einem schwer zugänglichen Ort und kann daher nicht befragt werden, sodass das Unheil weiter seinen Lauf nimmt.

 

Die Graphic Novel „Die Schönsten im ganzen Land“ wurde von Panini zwischen die Geschehnisse der „Fairest“-Paperbacks 3 und 5 mit mehr oder minder fortlaufender Handlung  gebettet. Sie steht für sich allein, man benötigt keinerlei Vorkenntnisse, sollte aber mit den vielen Figuren, die ihre Auftritte haben, vertraut sein.

Der Band wird als Mischung aus einer illustrierten Novel, welche die Rahmenhandlung vorgibt, und kurzen Comic-Episoden, die von sehr vielen verschiedenen Zeichnern illustriert wurden und Cinderellas Recherchen schildern, präsentiert. Man kann sich an den wechselnden Stilen der rund dreißig Künstler (Penciler, Inker, Koloristen) stören, aber dank des Episoden-Charakters ist das weniger gravierend als Stilbrüche in einer laufenden Handlung.

Man ahnt, wenn es um die Schönsten geht, dass der Spiegel, dessen entsprechende Aussagen nicht jedem gefallen, eine wichtige Rolle spielt. Da die meisten der (bedrohten) Fables ganz gut miteinander auskommen, stellt sich die Frage, wer ein Dutzend ausgewählter Frauen umbringen will, wer sie so sehr hasst, dass er zu allem bereit ist und darüber ganz vergisst, dass die mächtigsten Fables nach ihrem Tod durchaus zurückkehren können. So recherchiert man gemeinsam mit Cinderella, bis am Schluss die Auflösung erfolgt.

Mögen die Zeichnungen mitunter auch etwas gewöhnungsbedürftig sein, so ist die Story als packender Krimi erzählt, der einen zum Weiterlesen bis zur letzten Seite verleitet.