Heide Solveig Göttner: Die Königin der Quelle – Insel der Stürme 3 (Buch)

Heide Solveig Göttner
Die Königin der Quelle
Insel der Stürme 3
Titelgestaltung von Agentur Nele Schütz
Piper, 2009, Taschenbuch, 442 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-26696-3

Britta van den Boom

Der Kampf um den Süden der Insel der Stürme ist nicht vorbei, denn die Krieger des Ziegenvolkes und ihre Verbündeten aus dem Norden haben sich nach ihrer Niederlage in Defágos nur zurückgezogen, um sich zu sammeln. Ihr Verbündeter, der Dunkle Gott des Todes, den die anderen Götter vor langer Zeit von der Insel verbannten und der nun zurückgekommen ist um Rache zu nehmen, führt sie mit Entschlossenheit und Zorn, während sich die anderen Ewigen zurückgezogen haben vor dem Kampf, den sie fürchten nicht gewinnen zu können.

Nur Anrynan, die Königin der Quelle, bleibt treu bei den Menschen und gibt ihnen Weisung. Ihr Ziel ist es, das Eine Kind, Lilla, vor dem Zugriff des Dunklen Gottes zu schützen und ihren drei Begleitern, dem Bogenschützen Jemren aus dem Norden, dem Krieger Gorun und der Priesterin Amra, zu helfen, es in der Stadt der Götter in Sicherheit zu bringen. Doch ihr Widersacher ist ihnen stets hart auf den Fersen und allzuoft auch einen Schritt voraus. Eine lange, gefahrvolle Reise beginnt für die drei Gefährten und das göttliche Kind, und von ihr hängt das Schicksal der ganzen Insel der Stürme ab – wenn auch letztlich anders, als alle denken.

Der dritte Band der Reihe "Die Insel der Stürme" führt die Geschichte um Jemren, Gorun und Amra, die das Schicksal als Begleiter des Einen Kindes ausgewählt hat und die der alten Prophezeiung nicht entkommen können, zu einem ebenso spannenden wie gefühlvollen Ende. Göttner schreibt anschaulich und lebhaft, mit gut gezeichneten und vielschichtigen Charakteren und abwechslungsreichen Geschehnissen. Sehr angenehm fällt auf, dass Göttner auf eine plakative Einteilung in ,Gut' und ,Böse' verzichtet, denn auch die Gegner der Helden haben meistens sehr nachvollziehbare Motive für ihr Handeln, gleichzeitig aber nicht dem Trend nachgibt, die positiven Hauptfiguren mit zu vielen ,antiheldischen' Attributen auszustatten.

Die unterschiedlichen Erzählebenen ergänzen sich abwechslungsreich, bis letztlich alle Stränge im Gebirge an der Stadt der Götter zusammenlaufen, um dort einen durchaus überraschenden Abschluss zu finden. Einzig etwas verwirrend in diesem ansonsten rundum gut gemachten Fantasy-Roman ist vielleicht die manchmal etwas schwer nachvollziehbare Art und Weise, wie alle Gruppen zum Showdown-Ort kommen – reisen die einen unter großen Entbehrungen und Schwierigkeiten viele Tage, scheinen andere nahezu mühelos und weitaus schneller anzukommen, doch das fällt beim positiven Gesamteindruck kaum ins Gewicht.

Sehr unterhaltsame Fantasy in einem schön aufgemachten Buch, das man nach einigen Stunden Lesegenuss mit einem Gefühl der Zufriedenheit zuklappen kann!