Robert E. Howard: Conan – Die Original-Erzählungen 1 & Conan – Die Original-Erzählungen 2 (Buch)

Robert E. Howard
Conan – Die Original-Erzählungen 1
Conan – Die Original-Erzählungen 2
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Lore Straßl
Vorwort von Jürgen Langowski
Gedicht von Erik Simon
Titelillustration von Arndt Drechsler
Innenillustrationen von Mark Schultz
Festa, 2015, Hardcover, je ca. 394 Seiten, je 24,00 EUR, ISBN 978-3-86552-389-1 bzw. 978-3-86552-392-1 (auch als Paperback und eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Dem Fantasy-Freund Robert E. Howard vorstellen zu wollen, dass hieße wahrlich Eulen nach Athen tragen. Mit seinen Geschichten um den Barbaren Conan schuf er einen der Archetypen der modernen Fantasy.

Schon früh fanden die Kurzgeschichten um den Recken ihren Weg nach Deutschland. Heyne legte die Erzählbände in dünnen Taschenbüchern auf, und obzwar die Geschichten selten auch nur Novellenlänge erreichten, geschweige denn, dass sie sich als Romane vermarkten ließen, fanden die Geschichten ob der ihnen inne wohnenden Wucht und erzählerischen Qualität ihre Leser.

Nachdem Arnold Schwarzenegger dem Barbaren auf der großen Kinoleinwand dann ein Gesicht gegeben hatte, startete Heyne eine erweiterte Neuauflage in beigefarbenem Einband. In der Edition erschienen neben einer Neuauflage der Howard’schen Geschichten die von Lin Carter sowie Lyron Sprague de Camp komplettierten Fragmente sowie neue Romane von Nachahmern Howards, die aber qualitativ den Originalen nie das Wasser reichen konnten.

Vor ein paar Jahren legte Heyne dann in drei großformatigen Paperbacks die Originalgeschichten nochmals in längst vergriffenen, sehr gesuchten Bänden neu auf. Braucht es da wirklich noch einmal eine neue Conan-Ausgabe, das war die Frage, die mich beschäftigte, als ich erfuhr, dass Frank Festa in seinem Verlag eine entsprechende Ausgabe plante. Im Rahmen der „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ hatte der Meister des Horrors ja schon die entsprechenden Horror-Geschichten inklusive der nach wie vor unterschätzten Storys um Solomon Kane publiziert.

Nun also legt das Haus des Horrors eine Conan-Edition auf – und es ist, das muss ich Frank Festa attestieren, eine wahre Prachtausgabe geworden!

Neben der Ausgabe als großformatige Paperbacks erscheint auch eine gediegene Hardcover-Ausgabe, und diese lässt das Herz eines jeden Bibliomanen höherschlagen. Phantastisch illustrierter, geprägter Umschlag in Lederoptik, Lesebändchen, reich geprägter Deckel, auch im Inneren kongenial von Mark Schultz illustriert, erwarten in den ersten beiden von insgesamt sechs Bänden nicht nur die bereits bekannten Geschichten um Conan den Leser, sondern auch Exposés, Fragmente und erste Fassungen, Karten und Einführungen.

Wie wir dies bei den Werksausgaben aus dem Festa Verlag kennen und schätzen, merkt man den Büchern an, dass hier Buchbesessene am Werk waren und sind.

Nicht nur die mustergültige äußere Ausstattung zeigt dies, auch die sorgfältig redigierten Texte, die Beigaben und Einführungen beweisen, dass man versucht, dem Leser das absolute Optimum – und nur dieses – zu offerieren.

Sicherlich sind die Geschichten nicht neu, doch die Fragmente und abweichenden Fassungen halten selbst für den Howard- und Conan- Kenner interessante neue Entdeckungen bereit. So ist dies zwar nicht eine Neuentdeckung des Kriegers aus Cimmerien, doch eine Edition, die in keiner Conan-Sammlung, ach was sage ich, in keiner Fantasy-Sammlung fehlen darf – zu schön ist sie aufgemacht, setzt einem der Wegbereiter der modernen Fantasy ein Denkmal und verzückt inhaltlich wie handwerklich als ultimative Edition. Und das Beste: die Edition soll bis Ende August mit allen sechs Bänden vorliegen und bei Erfolg von einem Band mit den gesamten Geschichten um Solomon Kane gefolgt werden.