Interviews

Im Gespräch mit: Manfred Weinland

Manfred Weinland wirkte als Autor unter anderem bei „Jerry Cotton“, „Professor Zamorra“, „Trucker-King“ und „Dino-Land“ mit. Er war bei der Fortführung der „Ren Dhark“-Saga in Buchform dabei und er konzipierte die SF-Serie „Bad Earth“, die aktuell bei Zaubermond erscheint. Im Mai legt Bastei die von ihm mit konzipierte und zum überwiegenden Teil geschriebene Serie „Vampira“ neu auf. Unser Mitarbeiter Carsten Kuhr hat sich mit dem Autor hierüber unterhalten.

Hallo Manfred. Man hat lange von Dir als Autor wenig gehört – bei Zaubermond kam die „Bad Earth“-Fortsetzung, dann noch ein paar Romane in der Serie „Professor Zamorra!, aber eine zeitlang war es doch recht still um Dich. Was hast Du so gemacht? Ich hörte etwas davon, dass Du für Panini lektoriert und redigiert hast?

Da hast du richtig gehört, allerdings schreibe ich seit geraumer Zeit wieder vermehrt selbst, zum einen in den von dir genannten Serien – bei denen der Ordnung halber auch noch „Maddrax“ erwähnt sein sollte –, aber auch an anderen Projekten.

Was macht „Bad Earth“? Du hast Deine Fans und die Serie ja in den letzten Bänden mit einigen aufsehenerregenden Ideen überrascht – der Aqua-Kubus tauchte als faszinierender Handlungsort wieder auf, Cronenberg hat auch – irgendwie, genaueres wollen wir hier nicht verraten – die Jahrhunderte überlebt und das Angk-System enthüllt seine Geheimnisse. Wie wird es weitergehen, werden wieder Gastautoren die Reihe bereichern, oder möchtest Du lieber alle Fäden allein in der Hand behalten?

Die Fäden habe ich ja jetzt über zwei Jahre allein fortgeführt, ganz einfach auch, um den Themenkomplex um die ERBAUER des Universums auch exakt so umzusetzen, wie es mir vorschwebte – aber ab dem übernächsten Band, der im September erscheinen wird, bekomme ich wieder tatkräftige Unterstützung. Von Mia Zorn, die vor allem den „Maddrax“-Lesern bekannt sein dürfte. Sie steigt mit Buch 27 in die Serie ein.

Vor ein paar Wochen kam dann die Nachricht, dass Bastei „Vampira“ neuauflegen wird. Nun gab es ja bereits die ursprüngliche Heft- und Taschenheftserie, der eine Hardcoverausgabe bei Zaubermond folgte. Wie kam es zur nunmehr Drittauflage, wirst Du die Bände nochmals überarbeiten? Wird die Zaubermond‘sche Fortsetzung dann auch bei Bastei publiziert werden?

Wie dazu kam? Ein Anruf von Bastei, zähe Honorarverhandlungen ;-) und schließlich das beiderseitige Okay. Offenbar hat man sich gerade noch mal vor Auslaufen des Vampir-Booms darauf besonnen, dass da doch noch eine passende Serie im Archiv liegt. Mich freut’s, wer will es mir verdenken? Der Bestand an Heften und Taschenheften deckt schon mal, wie du ja oben bereits erwähntest, gute vier Erscheinungsjahre ab. Sollte der Erfolg eine Fortschreibung rechtfertigen, denke ich, böte sich Band 100 an, einen völlig neuen Handlungsstrang zu eröffnen.

Was genau ist Dein Part bei der Neuausgabe= Hast Du Einfluss auf die äußere Gestaltung der Hefte?

Das Logo wurde von Bastei entwickelt, mir gefiel es auf Anhieb. Bei den Covern hat mich Michael Schönenbröcher freundlicherweise von Beginn an mit eingebunden; es war klar, dass viele der ursprünglichen Cover heute nicht mehr „gehen“. Aber es wurden jetzt keine neuen erstellt, sondern vor allem auf Royo-Werke zurückgegriffen, die thematisch passen. Ausnahme ist Band 5, „Niemandes Freund“, für den ein ganz neues Cover von Arndt Drechsler geschaffen wurde, weil der Fundus kein brauchbares Bild hergab. Was die Romantexte selbst angeht, werden sie, wo nötig, von mir behutsam überarbeitet und auch stellenweise erweitert.

Was ist, aus Deiner Sicht als Ideengeber und Autor das Besondere an „Vampira“? Warum wirkt die Reihe auch nach Jahrzehnten noch frisch?

Die Serie ist einfach – in aller Bescheidenheit – gut. ;o) Wir haben damals versucht, neue Wege zu beschreiten, und das ist uns, glaube ich, in weiten Teilen auch gelungen. Daran haben auch die Co-Autoren ihren Anteil, die stets mit großem Enthusiasmus bei der Sache waren, allen voran natürlich Timothy Stahl, der aus der Serie spätestens ab den Taschenheften nicht mehr wegzudenken ist. Wenn wir telefonieren schwärmen wir fast immer gerade auch vom „Höllenzyklus“ innerhalb der Taschenhefte (Bände 16-25), der für uns beide unvergessliche Schreiberlebnisse bedeutet, sowohl die Solo- als auch die Gemeinschaftswerke betreffend. Auf diesen Handlungsabschnitt müssen die Leser der Neuauflage allerdings noch etwas warten – aber ich verspreche, dass es sich für Genre-Liebhaber auch in allen Romanen davor lohnt, der Serie eine Chance zu geben und ihr treu zu bleiben. Falls mir der Hinweis gestattet ist: Seit ein paar Tagen gibt es „Vampira“ auch bei Facebook. Dort werden auch immer wieder brandaktuelle Neuigkeiten von Michael Schönenbröcher (MM) oder mir (MW) veröffentlicht, natürlich auch Cover-Vorschauen und dergleichen.