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US-Boxoffice: Zwei neue Phantastik-Filme trotzen dem Superbowl

Auch am Superbowl-Wochenende in den USA setzt sich der diesjährige, für die Studios erfreuliche, Trend fort, dass das Publikum die neuesten Offerten aus Hollywood gerne und zahlreich annimmt. Zwei günstig produzierte neue Phantastik-Filme konnten bemerkenswert gut mit jeweils über 20 Millionen Dollar starten, wobei der Telekinese-Thriller "Chronicle – Wozu bist du fähig?" mit 22 Millionen Dollar auf Platz 1 und knapp vor dem Spukhaus-Film "Die Frau in Schwarz" aus den Hammer-Studios mit 21 Millionen Dollar auf Platz 2 landen konnte.

"Chronicle – Wozu bist du fähig?" ist das Debüt des Duos Josh Trank und Max Landis (Sohn der Regie-Legende John Landis) und handelt von einer Gruppe Twens, die plötzlich feststellen, dass sie telekinetische Fähigkeiten erhalten haben. Der von den Kritikern gut besprochene Film untersucht die interessante Prämisse: Was passiert, wenn diese Fähigkeiten alles andere als nutzbringend und segensreich eingesetzt werden? Der erneut im Found-Footage-Stil (wie "Blair Witch Project", "Cloverfield") gehaltene und deshalb auch nur 83 Minuten lange Film konnte durch starke Trailer viel Aufmerksamkeit wecken.

"Die Frau in Schwarz" basiert auf dem berühmten neo-gotischen Schauer-Roman von Susan Hill von 1983, der bereits 1989 fürs Fernsehen verfilmt wurde und seit Jahrzehnten erfolgreich als Theaterstück in London läuft. Es ist eine der ersten Produktionen des seit 2007 wiederbelebten legendären Hammer-Studios und konnte durch Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe mit einem berühmten Namen auf dem Poster werben. Das gute Startergebnis lässt sich auch so lesen, dass Radcliffe offensichtlich auch abseits der Potter-Serie Zuschauer anzieht und somit wohl auch eine Film-Karriere vor sich hat, nachdem Harry gegen Lord Voldemort letztes Jahr endgültig siegte. Auch dieser Film, der wohl nicht von ungefähr an große Genre-Klassiker wie Jack Claytons "Schloss des Schreckens" von 1961 erinnert, konnte positive Kritiken erzielen. Regie führte James Watkins, den Fans vor allem bisher geläufig als Schöpfer des harten britischen Backwood-Horrorfilms "Eden Lake".

Da beide Filme nur jeweils um die 15 Millionen Dollar kosteten, dürften sie spätestens am nächsten Wochenende jeweils die Gewinnzone erreicht haben.

Daneben: Nachdem "Underworld: Awakening" in der dritten Woche nun bereits 54 Millionen Dollar einspielen konnte, dürfte einem fünften Teil wenig im Weg stehen.

Nächstes Wochenende stehen bereits schon wieder zwei Phantastik-Filmstarts auf dem Kino-Programm in den USA: Neben "Die Reise zur geheimnisvollen Insel", der Fortsetzung der Neuerzählung von "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" von 2008 (und diesmal mit The Rock statt Brendan Fraser) auch die 3D-Fassung von George Lucas' "Star Wars – Episode 1: Die dunkle Bedrohung“. Nur bei einem Erfolg werden im Jahresabstand auch die weiteren "Star Wars"-Filme in 3D noch einmal in die Kinos kommen.

Text: Oliver Naujoks