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Kerrelyn Sparks: Vampirzähmen leicht gemacht (Buch)

Kerrelyn Sparks
Vampirzähmen leicht gemacht
(The Vampire with the Dragon Tattoo, 2013)
Übersetzung: Bianca Andreasen
Mira, 2017, Taschenbuch, 378 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-95649-648-6 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

So ganz totzuschlagen sind sie immer noch nicht, die romantischen Geschichten um Vampire und Werwölfe, die sich ihre rein menschlichen Partnerinnen zu erobern versuchen, auch wenn die Handlung nicht unbedingt innovativer dadurch wird. Das merkt man auch Kerrelyn Sparks neuen Roman „Vampirzähmen leicht gemacht“ an.

 

Dr. Lea Chin glaubt weder an Vampire noch an andere Werwesen, denn bisher ist sie noch nie einem über den Weg gelaufen. Doch als die erfolgreiche Ärztin und Genetikerin ihren Job bei Romatech Inc. antritt, wird sie bei einer Party schnell eines Besseren belehrt. Denn sie muss dort erfahren, dass alle anderen Mitarbeiter nicht so ganz von dieser Welt sind, weder ihre Chefs noch Dougal Kincaid aus dem Sicherheitsteam, der seit diesem Moment ihre Nähe sucht.

Denn Dougal erkennt in der selbstbewussten Frau ausgerechnet die Wiedergeburt seiner ehemaligen großen Liebe und bleibt so immer in ihrer Reichweite. Denn zum einen will er nicht noch einmal den schweren Verlust miterleben, zum anderen hofft er so, dass die Erinnerungen und die Gefühle wieder erwachen und sie so zu ihm zurückfinden kann. Außerdem hat er gute Gründe, sie zu beschützen, denn Lea Chin könnte ihm und den anderen Vampiren dabei helfen, endlich den Schlüssel zu finden, mit dem er und die anderen nicht länger unter einem Fluch stehen.


Die Geschichte exerziert das durch, was man schon aus anderen Romanen dieser Art kennt: Natürlich ist die Heldin erst einmal völlig ungläubig und kann gar nicht fassen, dass sie es mit Vampiren und Werwölfen oder anderen zu tun hat. Nur sehr schwer gewöhnt sie sich an die neue Tatsache und muss sich schließlich damit abfinden, dass ihre Arbeit auch damit zu tun hat. Aber natürlich bringt sie das auch in große Gefahr. So kann sie aufatmen, als Dougal Kincaid immer zur Stelle ist, wenn es brenzlig wird.

Die Autorin spielt wie immer mit dem leidenschaftlichen und gefühlvollen Wechselspiel zwischen den beiden, garniert das Ganze mit einer tragischen magischen Geschichte und erotischen Spielen, die das Salz in der Suppe sind. Der Hintergrund bleibt blass und schwammig, ist im Grunde auch nicht sonderlich wichtig für das Geschehen. Die Figuren stecken wie die Handlung voller Klischees, sind immerhin aber so sympathisch gezeichnet, das man gerne weiter mit verfolgt, wie sie zueinander finden und am Ende auch das wohlverdiente Glück. Aber viel mehr als das sollte man auch nicht erwarten. Die phantastische Seite der Geschichte ist nicht sonderlich ausgearbeitet und verzichtet auf überraschende Ideen, so dass der Genre-Fan nicht viel finden wird.

Heraus kommt eine solide übersinnliche Liebesgeschichte mit einem Schuss Fantasy, die man durchaus lesen kann, aber nicht unbedingt kennen muss. „Vampirzähmen leicht gemacht“ ist im Grunde nicht mehr als seichte romantische Urlaubslektüre, die man danach schnell wieder vergisst.