Serenity 4: Keine Macht im Universum (Comic)

Serenity 4
Keine Macht im Universum
Autor: Chris Roberson
Zeichnungen & Cover: Georges Jeanty, Stephen Byrne
Übersetzung: Claudia Kern
Panini, 2017, Paperback mit Klappenbroschur, 176 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0282-5

Rezension von Christel Scheja

„Firefly“, die ungewöhnliche und eigenwillige SF-Serie von Joss Whedon, durfte leider nur sechzehn Folgen und einen Film namens „Serenity“ erleben, erlangte aber schon nach dieser Staffel einen interessanten Kultstatus, der sie für die Fans bis heute weiter leben lässt, gerade weil die Comics damit angefangen haben, die Geschichte der Crew und des Universums weiter zu schreiben; ein Erfolgsrezept, das auch schon bei anderen Serien des Autors wunderbar funktioniert hat, man denke nur an „Buffy“.

 

Captain Malcolm Reynolds weiß nicht so recht, wie er die ganzen schwelenden Konflikte unter seinen Crew-Mitglieder auflösen soll, denn es kriselt wieder einmal gehörig an Bord der „Serenity“. Da ist zum einen Jayne, der mit seiner polternden Art von einem Fettnäpfchen ins andere tritt, und auf der anderen Seite Zoe, die launischer denn je ist. Sie dreht fast durch, als ihre kleine Tochter Emma in Gefahr gerät, auch wenn es eigentlich nur ein Unfall war, der dank River noch einmal glimpflich ausgeht. Und das ist nicht der einige Vorfall dieser Art.

Ablenkung tut Not, deshalb nutzt er die Gelegenheit, als ein Hilferuf sie erreicht: Eine alte Freundin ist verschwunden, Mal und Zoe sehen es als Ehrensache an, nach ihr zu suchen und sie gegebenenfalls zu retten - ein Unterfangen, das nicht so einfach ist, wie es aussieht. Denn schon bald stellt sich heraus, dass wieder einmal mehr hinter der ganzen Sache steckt, denn ein Agent der Allianz mischt hinter den Kulissen mit und versucht sie endlich dran zu kriegen; ein abtrünniges Crew-Mitglied macht zusätzlichen Ärger und zugleich wird auch River wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt und gerät in arge Schwierigkeiten, aus denen sie sich nicht alleine befreien kann.


Immerhin dreht sich in diesem Band von „Serenity“ nicht alles nur um die Crew, denn im Hintergrund dringen auch immer wieder ein paar politische Entwicklungen durch, die das Interesse der Leser wecken sollen und vielleicht in späteren Storys noch einmal genauer thematisiert werden könnten, wenn sie es nicht jetzt auch schon tun. Denn die Vergangenheit ist nicht nur für River ein heißes Thema, auch Mal und Zoe kommen wieder einmal gehörig ins Nachdenken.

Bis es so weit ist, die Intrigen und die Probleme ausufern, kann man aber erst einmal die Crew so erleben wie man sie aus der Fernsehserie kennt, denn in der Hinsicht sind die Figuren nicht nur künstlerisch sehr genau gezeichnet, sondern auch von der Handlung her. Das Abenteuer selbst ist dann doch eher typisch für die Serie: Wieder einmal werden sie von einer Falle in die andere gelockt und verarscht und müssen sehen, wie sie wieder aus den Schwierigkeiten herauskommen können, ehe es zu unangenehm wird.

Doch das liest sich immer noch gut und ist nicht abgenutzt, weil es sehr spannend umgesetzt wurde und sich auch diesmal erst einige Details kurz vor Schluss enthüllen und man so durchaus bis zum Ende rätseln darf, wer nun eigentlich der Verräter ist und um was es eigentlich die ganze Zeit geht. Die ergänzende Mini-Story hingegen ist eher niedlich und lässt den Band märchenhaft ausklingen.

„Serenity“ 4, „Keine Macht im Universum“, weiß wieder einmal  zu überzeugen und bietet die gewohnt liebenswürdige und unterhaltsame Mischung aus Abenteuer, Action, Verrat, Intrigen und Beziehungsproblemen zwischen der Crew, die man auch schon aus der Fernsehserie kennt.