Star Trek Rise of the Federation 2: Turm zu Babel, Christopher L. Bennett (Buch)

Star Trek Rise of the Federation 2
Turm zu Babel
Christopher L. Bennett
(Star Trek - Rise of the Federation 2: Tower of Babel, 2014)
Übersetzung: Bernd Perplies
Titelbild: Martin Frei
Cross Cult, 2017, Taschenbuch, 380 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-196-5 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die Föderation, die am Ende der „Enterprise“-Serie gegründet wurde, hat es in ihren Anfangsjahren nicht gerade leicht. Denn dass sich selbst die Gründungsmitglieder nicht in allem einig sind und meist das machen was sie wollen, die Uneinigkeit auch nach draußen strahlt, ist immer wieder klar zu erkennen und Thema der neuen Serie „Star Trek Rise of the Federation“.

 

Zwar ist der Feind von außen besiegt worden und eine gewisse Anzahl von Welten der Föderation neu beigetreten, aber Admiral Archer ruht sich auf den jüngst erworbenen Lorbeeren nicht aus. Er weiß, dass das Konstrukt immer noch auf wackligen Füßen steht, weil zu viele Gruppen ihre Interessen und Vorstellungen ohne Rücksicht auf die Partner durchsetzen wollen. Einige sehen die Föderation rein als Militärbündnis, andere erhoffen sich Handelsbeziehungen und Schutz, wieder andere wollen alte Rivalen ausbooten - im Grunde folgen nur wenige den Idealen und Grundprinzipien, mit der sie begründet wurde.

Nun geht es Archer erst einmal darum, neue Partner zu gewinnen, deshalb begibt er sich in das wohlhabende Rigel-System. Vielleicht kann er wenigstens das eine oder andere Volk dieses Bundes von der Idee überzeugen, in die Föderation einzutreten. Doch als er dort ankommt, muss er feststellen, dass man dem neuen Staatengebilde sehr skeptisch und sogar misstrauisch gegenüber steht, glaubt man doch gegenüber den Gründungsmitgliedern im Nachteil zu sein. Und bei der Wahl des nächsten Präsidenten läuft natürlich auch wieder einiges schief.


„Turm zu Babel“ schließt dort an, wo „Am Scheideweg“ aufhörte. Der Autor setzt zu einem neuen Thema an - die inneren Probleme der Förderation und deren Außenwirkung sind das zentrale Thema, das gleich an mehreren Schauplätzen in Einzelschicksalen ausgearbeitet wird. Denn nicht nur Admiral Archer arbeitet an der Vergrößerung und Stabilität der Förderation, es sind auch seine ehemaligen Crew.Mitglieder, die alle ihre ganz eigenen Erfahrungen machen dürfen. Selbst Trip Tucker, der in geheimer Mission unterwegs ist, kommt bei einigen der Entwicklungen ins Grübeln.

Der Autor nutzt den Band derweil, um die verschiedenen Vorstellungen zu den Rigellianern unter einen Hut zu bekommen, nachdem sie in den Serien immer wieder erwähnt aber kaum gezeigt wurden, so dass man auch nicht von einem homogenen Volk reden kann. Ansonsten spult er doch eher das gewohnte Programm ab, die Mischung, die man schon aus vielen anderen „Star Trek“-Romanen kennt: Die unterschiedlichsten Helden lernen eine fremde, ihnen noch gar nicht oder kaum bekannte Zivilisation aus verschiedenen Blickwinkeln kennen, während sie selbst wie immer mit persönlichen oder zwischenmenschlichen Problemen zu kämpfen haben.

Letztendlich weiß man, was man bekommt, und dass das Ende nicht so finster aussehen wird, wie der Anfang - auch die Intrigen im Hintergrund werden weiter gesponnen.

Wie sein Vorgänger „Am Scheideweg“ ist auch „Turm zu Babel“, der zweite Roman von „Star Trek Rise of the Federation“, ein solide geschriebener und unterhaltsamer Roman, der all das bietet, was man als Fan erwartet - einschließlich der vielen Andeutungen und Querverweise zu Ereignissen aus der TV-Serie oder anderen Romanen.