Yakari 1: Der große Streit (Comic)

Yakari 1
Der große Streit
(Yakari 16: Le premier galop, 1990)
Text: Job (André Bibin)
Zeichnungen: Derib (Claude de Ribaupierre)
Aus dem Französischen von Eckart Schott
Ehapa, 2011, Album, 48 Seiten, 4,99 EUR

Von Irene Salzmann

Die älteren Leser kennen „Yakari“ noch von früher: Ab 1977 veröffentlichte der Carlsen Verlag mehrere Alben, später setzte Salleck Publications die Reihe fort. Nun präsentiert Ehapa einige dieser Geschichten als Softcover-Album, jedoch nicht in chronologischer Reihenfolge. Dies bemerkt man spätestens nach einigen Panels, denn „Der große Streit“ ist gar nicht der erste „Yakari“-Band, sondern – das verrät das Impressum – das 16. Abenteuer des kleinen Indianerjungen. Hin und wieder wird Bezug auf die vorherigen Erzählungen genommen, die man bei Carlsen und Salleck nachlesen kann.

Yakari erfährt von Stiller Fels, dass ihr Volk, die Sioux, in früheren Zeiten zu Fuß die Bisons jagte, bis das Pferd auftauchte. Noch immer gibt seine Herkunft Rätsel auf: Ist es ein Wapiti ohne Geweih, oder wegen seiner Schnelligkeit ein großer Hund? Als Yakari seinem Pferd Kleiner Donner davon erzählt und wenig Rücksicht auf dessen Gefühle nimmt, fühlt sich das Tier gekränkt und läuft prompt davon. Yakari ist untröstlich und begibt sich auf die Suche nach seinem Freund. Kann ihm eine Mustang-Herde weiterhelfen?

Die Geschichte ist sehr einfach und kindgerecht erzählt. Im Mittelpunkt steht der junge Titelheld, der mit Tieren sprechen kann und immer gute Ideen hat. Diesmal jedoch begehrt er einen Fehler, verletzt dadurch einen Freund und muss erst beweisen, dass er ein guter Kamerad ist, der zu seinem Wort steht und die Bedürfnisse eines anderen respektiert, bevor es ein Happy End gibt. Tatsächlich wirkt Yakari recht dreist und bekommt darum von Kleiner Donner eine Lektion erteilt. Umgekehrt nimmt aber auch das schlechtgelaunte Pferd wenig Rücksicht auf die Gefühle und Wünsche des Jungen und ignoriert zunächst dessen Versuch, alles zu erklären. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, doch durch das Verhalten von Kleiner Donner wirkt die Botschaft etwas unausgegoren.

Die Zeichnungen beinhalten das Wesentliche und ergänzen die Handlung.

„Yakari“ wendet sich in erster Linie an sehr junge Comic-Leser, die Spaß an Western haben. Das reifere Publikum wird vielleicht aus nostalgischen Gründen zu dem einen oder anderen Band greifen, jedoch sehr schnell feststellen, dass es dieser Lektüre bereits entwachsen ist.