Roberta Lee 3: Das Auge des Montezuma (Buch)

Roberta Lee 3
Das Auge des Montezuma
Earl Warren
Kelter, 2010, Taschenheft, 128 Seiten, 2,40 EUR

Von Carsten Kuhr

Die Archäologin und Abenteuerin Roberta Lee wollte eigentlich nur ein wenig ausruhen. Und wo kann man dies am besten? Richtig, Acapulco, die Touristenhochburg im nördlichen Mexiko, hält für Touristen alles bereit, was man sich wünscht.

Doch statt Cocktails, Latin Lover und Nachtleben begegnet die attraktive Rothaarige einem der Todesspringer der Touristenmetropole. Dieser, ein reinrassiger Nachkomme der Maya, will ihr mehr von einem der verschollenen Maya-Schätze, dem legendären Auge des Montezuma, berichten. Bevor er allerdings sein Wissen preisgeben kann, zerreißen Kugeln aus einem Schnellfeuergewehr seinen Körper. Die Spur führt zum Drogenbaron Mexikos. Offensichtlich scheint mehr hinter den Worten des verblichenen Maya zu stecken, als zunächst angenommen. Eine aufregende Verfolgungsjagd später trifft Roberta in den unterirdischen Wasserläufen und Kavernen unterhalb von Chichén Itzá auf ein vergessenes Amphibienvolk und deren Schätze...

Es erstaunt mich ein wenig, dass Earl Warren die Handlung rund um die Bruderschaft vom Auge des Drachen nach nur zwei Romanen ziemlich abrupt abgeschlossen hat. Man mag munkeln, dass der Verlag einen durchgängigen Handlungsfaden nicht wollte, Tatsache ist, dass hier viel Potential verschenkt wurde. Statt sich also um die vielen über der Welt verteilten Verschwörungsnester der Geheimsekte zu kümmern, stehen ab Band 3 Einzelabenteuer an.

Wie es der Titel verspricht, entführt uns der Autor in exotische Gegenden, in denen dann, meist nach dem erfolgsgewohnten Muster, die spannende Handlung abläuft. Es gibt den personifizierten Bösewicht, dessen Pläne es zu durchkreuzen gilt, uralte Geheimnisse, unerklärliche Kräfte und mittendrin unsere wehrhafte und gewitzte Rothaarige mit dem Modelkörper und zu großem Busen. Natürlich ist dies stereotyp, wiederholen sich Handlungsabläufe und bleibt so Manches oberflächlich. Doch das ist gewollt und sicherlich auch sowohl der Zielgruppe wie dem Umfang der Taschenhefts geschuldet.

Stilistisch unauffällig, lässt Warren einmal mehr eine für die meisten seiner Leser fremde Welt – dieses Mal Mexiko mit den Maya-Relikten – auferstehen, präsentiert verschollene Zivilisationen und bestraft seine Bösewichter im Finale – was will man von einem Heftroman mehr?